30 Jahre Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Seit 1992 ist der 3. Dezember jedes Jahr der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Seit 30 Jahren begehen wir heute diesen Tag. In den letzten 30 Jahren hat sich in der Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen viel getan. Nicht zuletzt die 2006 verabschiedete UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung war ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Inklusion und Teilhabe. Aber nach 30 Jahren müssen wir auch feststellen, dass Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe heute noch nicht selbstverständlich sind. Auch bei uns in Deutschland und Europa gibt es an einigen Stellen noch Nachholbedarf. Genau an einigen Stellen gibt es rechtliche Grundlagen, die aber bis heute nicht im erforderlichen Maße umgesetzt worden sind.

Wir brauchen ein verstärktes Engagement für die Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote von Schwerbehinderten liegt um ein Vielfaches höher als die durchschnittliche Quote der Arbeitslosigkeit. Dieses geht gerade auch für Akademikerin und Akademiker mit einer Schwerbehinderung.

Unser Ziel muss es sein, dass alle Schülerinnen und Schüler, die Inklusiv eine Regelschule besucht haben, auch eine Ausbildung auf dem ersten Ausbildungsmarkt machen oder alternativ ein Studium absolvieren können.

 

Ein weiteres wichtiges Thema ist das barrierefreie Bauen. Noch heute werden zu viele Gebäude nicht barrierefrei oder nicht nach dem barrierefreien Standard gebaut. Es ist wichtig, dass die Barrierefreiheit von Architekten von Beginn an bei jedem Bauprojekt berücksichtigt und umgesetzt wird. Wenn Projekte von Anfang an barrierefrei geplant und gebaut werden, sind die Baukosten nicht höher. Außerdem braucht es keine späteren Investitionen zur nachträglichen Herstellung der Barrierefreiheit. 

 

Wir brauchen eine Verbesserung der Barrierefreiheit in den Medien, insbesondere für Gehörlose gibt es hier extremen Nachholbedarf. Die wenigsten Sendungen sind bei uns mit Gebärdensprache oder Untertitel begleitet. Hier sind gerade die öffentlich-rechtlichen Sender in der Verantwortung.

 

Für eine gelingende Verkehrswende brauchen wir auch einen barrierefreien ÖPNV. Es muss allen Menschen egal, ob mit einer Behinderung oder ohne jederzeit möglich sein, das Angebot des ÖPNV und das SPNV selbstständig und ohne fremde Hilfe zu nutzen. Aufzüge müssen regelmäßig gewartet und kurzfristig bei einem Defekt wieder in Betrieb gesetzt werden. Hier sind die Verkehrsträger in der Verantwortung.